Die benigne Prostatahyperplasie

Die BPH

Die (BPH) Benigne Prostatahperplasie

Die gutartige Prostatavergrößerung (benigne Prostatahyperplasie (BPH) ist bekanntermassen eine der häufigsten Diagnosen, die praktischen jeden Mann irgendwann betrifft.
Im Laufe der Jahre haben sich für die Prostatahyperplasie viele Therapien entwickelt.

Warum erschwert die BPH das Urinieren?

MRT der Prostata mit Harnblasenkatheter!

Warum erschwert die Prostatahyperplasie das Pinkeln? Die Harnröhre, die den Urin aus der Blase durch den Penis hindurch leitet zieht unmittelbar nach ihrem Austritt aus der Harnblase durch das vordere Drittel der Prostata. Das Schwarz-Weiß-Bild auf der rechten Seite zeigt eine MRT Untersuchung einer vergrößerten Prostata welche den Blasenboden bereits anhebt. Der Weg der Harnröhre ist hier durch den einliegenden Harnblasenkatheter sehr gut zu verfolgen. Wenn das Gewebe innerhalb der Vorsteherdrüse nun zunimmt und sich aufgrund der rigiden Prostatakapsel sich aber nicht ungehindert nach außen ausdehnen kann, steigt der Druck auf die Harnröhre. Somit muss auch der Druck steigen, den die Blase aufbringen muss, um den Urin durch die Prostata hindurch zu pressen. Da es sich bei der Blase auch um einen Muskel handelt, reagiert die Blasenmuskulatur auf die neue Herausforderung mit Wachstum, was zu einer Verdickung der Blasenwand führt, der sogenannten Balkenblase. Untersuchungen zeigen, dass Patienten mit einer Balkenblase ein bis zu 4-fach erhöhtes Risiko haben, an Blasenkrebs zu erkranken. Es gibt einen weiteren Grund, warum dieser Zustand nicht auf Dauer bestehen sollte. Wenn sich die Blase über Monate oder Jahre nicht komplett entleeren kann, dann wird diese immer größer. In Extremfällen kann sie sich aus dem kleinen Becken bis zum Bauchnabel erstrecken. Wenn das der Fall ist, dann kann sie sich auch nach der Therapie nicht mehr komplett zusammenziehen – sie leiert aus. Damit bleibt also das Risiko von Entzündungen in diesem Bereich bestehen.

Wie entsteht die benigne Prostatahyperplasie?

Ernährung bei der BPH
Ein großer Teil der Entstehung der BPH scheint auf die Ernährung zurückzugehen.

Die Zellen der Prostata besitzen Rezeptoren, die auf männliche Hormone reagieren und die Zellen zum Teilen anhalten. Bei Patienten, die dieses Hormon nicht produzieren, vergrößert sich die Prostata auch nicht. Die Höhe des Hormonspiegels schlägt sich jedoch nicht auf die Geschwindigkeit des Prostatawachstums nieder. Aufgrund der Tatsache, dass nahezu alle Männer auf unterschiedlichem Niveau Hormone ausschütten, vergrößert sich auch die Prostata bei allen Männern mit zunehmendem Alter. Dies geschieht sehr langsam, sodass die Probleme erst im höheren Alter auftreten. Faktoren wie Ernährung, Übergewicht, Diabetes mellitus, Bluthochdruck und eine familiäre Veranlagung sind umstritten und es gibt hierzu noch keine einheitliche Meinung. Sicher ist hingegen, dass in vergrößerten Prostatae auch immer wieder chronisch entzündliche Veränderungen gefunden werden. Diese werden letztlich auf Kristalle zurückgeführt die aufgrund des sauren pH-Wertes des Urins in der Prostata ausfallen. Und da alle Fremdkörper, welche sich im Gewebe befinden im Rahmen einer mehr oder weniger ausgeprägten Entzündung bekämpft werden, kommt es zu einer Dauerentzündung. Die chronische Entzündung hat dann keinen Keim als Ursache, sondern einen anderen Fremdkörper. Dieser kann vom Immunsystem aber nicht abgebaut werden, sodass sich die Entzündung von selbst unterhält. Per definitionem gehört zur Entzündung unter anderem auch eine Schwellung und schon haben wir unsere gutartige Prostatavergrößerung. Wenn die Schwellung jetzt noch dafür sorgt, dass der Urin, aufgrund der Engstelle noch schlechter abfließt und noch mehr Druck aufgebaut werden muss, gelangt noch mehr saurer Urin in die Prostata und wir befinden uns in einer konstanten Abwärtsspirale

Diagnostik der gutartigen Prostatahyperplasie

Diagnostik der BPH
Im Wesentlichen erfolgt die Diagnostik der BPH über das Gespräch zwischen Arzt und Patient. Wollte dabei nicht alles klar sein, kann eine grobe Einschätzung der Größe auch über die DRU, also die digitale rektale Untersuchung erfolgen.

Jede Besprechung von Problemen mit dem Arzt Ihres Vertrauens sollte mit einer detaillierten Befragung beginnen. Hier geht es um Fragen wie:

  • Welche Beschwerden haben Sie??
  • In welcher Häufigkeit müssen Sie tagsüber urinieren?
  • Wie häufig müssen Sie nachts zum Wasser lassen aufstehen?
  • Haben Sie das Gefühl, dass sich die Blase komplett entleert?
  • Seit wann bestehen diese Schwierigkeiten?
  • Können Sie den Anfang und das Ende des Wasserlassens kontrollieren, oder
  • treten Verzögerungen beim Starten oder Nachtröpfeln zum Ende hin auf?
  • Gab es bereits Blasenentzündungen?…

Aufgrund der Häufigkeit der Symptome wurde ein internationaler Test entwickelt, welchen Sie hier durchführen können.

Nach der Besprechung der Symptome erfolgt die körperliche Untersuchung. Hierzu gehört vor allem ein Abtasten der Prostata vom Enddarm her. Auch wenn gezeigt wurde, dass die Größe der Vorsteherdrüse auf diese Weiße nicht immer korrekt eingeschätzt werden kann, gibt die Untersuchung doch Hinweise auf die Größe und Beschaffenheit. Lokale Verhärtungen können ein Hinweis auf Prostatakrebs sein.

Nach der körperlichen Untersuchung erfolgt in der Regel ein Ultraschall der Blase und der Prostata. Der Ultraschall der Blase erfolgt optimaler weise unmittelbar nach dem Wasserlassen um möglichen Restharn zu erkennen und diesen in Millilitern zu bestimmen. Dieser Ultraschall erfolgt von der Bauchdecke aus, da die Blase in aller Regel sehr gut eingesehen werden kann. Darüber hinaus erfolgt ein Ultraschall der Vorsteherdrüse vom Enddarm aus da die Prostata auf diesem Wege besser eingesehen und beurteilt werden kann. Hier geht es um die Größe der Prostata sowie um das mögliche abgrenzen von Unregelmäßigkeiten welche dann weiter abgeklärt werden müssen.

Ist das Gespräch sowie die körperliche Untersuchung erfolgt, so kann die Diagnose „benigne Prostatahyperplasie“ gestellt werden. In diesem Zusammenhang ist es notwendig ein Prostatakarzinom auszuschließen, hinweisgebend ist hier der PSA-Wert. Sollten sich hier ein PSA von 4mg/dl oder mehr ergeben sollte eine MRT der Prostata erfolgen um ein Prostatakarzinom z.B. von einer Entzündung der Prostata unterschieden werden kann.

Wie häufig ist die benigne Prostatahyperplasie?

Statistik der BPH
Der Trend ist eindeutig. Immer mehr Männer bekommen immer früher Probleme. Im hohen Alter hat es fast jeder Mann.

Der Anteil der Männer, welcher an einer gutartigen Prostatavergrößerung leidet, steigt mit dem Lebensalter kontinuierlich an. Die Vermehrung der Zellen in der Prostata beginnt mit ca. 30 Jahren. Im Alter von 40 – 50 Jahren spüren bereits 40% der Männer erste Veränderungen. Ab 80 Jahren sind es ca. 90%. Es ist also nur einer Frage der Zeit, bis wir mit der gutartigen Prostatavergrößerung konfrontiert sind. Am Anfang ist es einfach nur lästig, weil wir immer häufiger zur Toilette müssen und immer weniger kommt. Dann fängt es auch nachts an und die Folge daraus ist, dass auch die Tage anstrengender werden, weil wir kontinuierlich müde sind. Das geht so weit, dass Männer Ihre Berufe aufgeben, weil sie nicht mehr in der Lage sind, tagsüber wach zu bleiben. Soweit muss es aber nicht kommen.

Ist die BPH gefährlich?

Ist die BPH gefährlich?
Ist die BPH gefährlich, oder kann sie gefährlich werden?

Solange es bei der BPH bleibt und alles nur nervt, ist sie nicht gefährlich. Anders ist die Situation jedoch, wenn der Druck auf die Harnröhre so groß wird, dass der Urin überhaupt nicht mehr abfließen kann. Das ist mit massiven Schmerzen im Becken verbunden. Wenn dann nicht sehr zeitnahe Abhilfe im Sinne eines Katheters geschaffen wird, kommt es zu einer Schädigung der Nieren; aufgrund des Rückstaus. Ein Ausfall der Nieren wird dann in der Tat zu einer tödlichen Angelegenheit, weil dann Schadstoffe nicht mehr aus dem Körper hinausgeschafft werden können.

Therapie laut Leitlinie!?

Den Link zur Leitlinie finden Sie hier. Im Detail wird hier nicht auf die Leitlinie eingegangen, da es moderne Möglichkeiten der Therapie gibt, als in der Leitlinie verankert.